Marktberichte

KUPFER

Aktualisierung am 04.07.2024


Kurse vom 03.07.24:

High  $     9.912,50 Low  $     9.647,00 Close  $     9.852,00

Resistance  $  11.105,00 Support  $     9.480,00

Die Unterstützungslinie bei $9.480 hat gehalten. Das Kaufinteresse institutioneller Anleger besteht weiter fort: "Funds are helping copper keep its head above water, but we need to see a sustained improvement in fundamentals for copper to recover towards recent peaks," äußerte ein Kupferhändler noch zu Wochenbeginn. Im Zuge eines schwächeren Dollars und positiver Signale aus China konnte Kupfer zuletzt wieder zulegen und gestern kurzzeitig sogar die Linie bei $9.900 überwinden.


Die Meldung, dass die Kapazitätsauslastung bei der Kupferdrahtherstellung von 48% im Mai auf 59% im Juni in China ansteigen konnte, hat den Kupfermarkt beflügelt. Ebenso haben erste Verhandlungsergebnisse über Treatment and Refining Charges (TC/RC) für das zweite Halbjahr, die chinesische Hüttenwerke mit südamerikanischen Minenbetreibern führen, Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Denn während für das erste Halbjahr diese Gebühren bei $80 lagen, wird mittlerweile über nur $23 verhandelt. Diese Gebühren zahlen Minenunternehmen an die Schmelzhütten für die Raffinade. Die Gebühren fallen dann, wenn sich eine Verknappung am Markt für Konzentrate und Erze abzeichnet. Da China in den letzten Jahren die Schmelzkapazitäten erheblich ausgebaut hat, könnte nun die Diskussion über Produktionskürzungen bei den Hütten zur Margenabsicherung erneut entfacht werden. Auf eine Rohstoff-Verknappung würde dann eine künstliche Verknappung der Hüttenkapazitäten folgen. Anscheinend sind das genau die Signale, auf die alle gewartet haben.


Allerdings gibt es auch Meldungen, die einen Kursanstieg immer wieder kappen. Dazu zählt die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe Chinas. Denn während zu Monatsbeginn das Stimmungsbarometer unter den mittelständischen und exportorientierten Unternehmen im Juni erneut nach oben ausschlug (51,8 Punkte), stagnierte die Stimmung unter den großen Staatsunternehmen Chinas im kontraktiven Bereich bei 49,5 Punkten. China hat weiterhin eine schwache Binnendynamik, die nur teilweise durch den Außenhandel ausgeglichen werden kann. Die Wachstumsziele könnten somit unter Druck geraten. Noch wartet der Markt den Parteikongress MItte des Monats ab. Sollte die chinesische Staatsführung hier keine klaren Signale setzen, könnte Kupfer auch wieder unter Druck geraten.

Kupfer (in US Dollar/Tonne)

EURO/DOLLAR

Kurse vom 03.07.24:

High 1,0816 Low 1,0754

Resistance 1,1000 Support 0,9535


Der Euro handelt gegenwärtig über $1,0700. Während in der letzten Woche wegen eines vergleichsweise leeren Kalenders der Markt politisches Interesse zeigte, werden in dieser Woche die Datenveröffentlichungen das größere Interesse auf sich ziehen. Das TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump hatte letzte Woche die Welt ratlos zurückgelassen. Mit dieser Vorlage könnte sich ein Wahlsieg der Republikaner abzeichnen. Wenn es dann so kommen sollte, dürfte sich der Handelskrieg zwischen den USA und China verschärfen und damit die Inflation erneut anziehen. Während aktuell über Zinssenkungen nachgedacht wird, müssten dann die US-Zinsen eigentlich wieder anziehen und den Dollar unterstützen. Wie ein Immobilienmogul auf steigende Zinsen und eine unabhängige Geldpolitik reagieren wird, wird uns noch in Atem halten. Zum Glück ist aber auch der Wahlsieg noch offen und wir bzw. die Demokraten haben noch ein paar Monate Zeit zum Umdenken. Politisch spannend ist es auch in der Eurozone. Dennoch hat das Wahlergebnis in Frankreich den Kurs des Euros kaum tangiert. Weitaus wichtiger wird der Ausgang der anstehenden Stichwahl sein und welche politischen Entscheidungen dann gesetzt werden. Bis dahin beschäftigen wir uns lieber mit den Fakten. Die Inflationszahlen aus Deutschland haben Montag das Signal gesendet, dass der Inflationsdruck weiter abnimmt. Dieser Vorlage folgten auch die Zahlen aus der Eurozone. Die Gesamtinflation ging im Juni auf +2,5% zurück. Die Kerninflation hielt sich stabil bei +2,8%. Bevor Zinsspekulationen überhaupt beginnen konnten, bekräftigte Christine Lagarde bereits, dass die EZB für einen Zinsbeschluss erst weitere Daten sehen müsste. Dafür setzten Spekulationen über mögliche Schritte der US-Notenbank ein. Denn der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe brach im Juni überraschend ein, nachdem zuvor der Index für das verarbeitende Gewerbe die Stimmung bereits dämpfte. Schlägt jetzt doch das feste Zinsniveau in den USA auf die Konjunktur durch? Der Dollar musste gestern auf jeden Fall einige Federn lassen. Während der Euro sich zu Wochenbeginn um $1,0700 aufhielt, hat sich die Gemeinschaftswährung von dieser Linie leicht entfernt, ohne aber die nächste Hürde bei $1,0800 zu nehmen. Dazu müssen erst die US-Arbeitsmarktdaten auf dem Tisch liegen, die morgen veröffentlicht werden.


Der Marktkommentar macht eine Sommerpause. Wir werden im August wieder für unsere Lerser:innen da sein. Unser Handelsteam gibt aber gerne Auskunft. Wenn Sie Fragen zum Marktgeschehen haben, rufen Sie einfach ein. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.

EZB-Fixing (14:15 Uhr) (Dollar/Euro)