Marktberichte

KUPFER

Aktualisierung: 10.12.2024


Kurse vom 09.12.24:

High  $     9.260,00 Low  $     9.067,00 Close  $     9.231,50

Resistance  $     9.315,00 Support  $     8.925,00


Die Preisdaten aus China enttäuschten heute auf ganzer Linie. Die Verbraucherpreise stiegen im November nur um +0,2% im Jahresvergleich, die Kernrate um +0,3%. Beide Werte blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Erzeugerpreise gaben um -2,5% Y/Y nach. In China verfestigt sich die Deflation. Der schwache Binnenkonsum und die strukturellen Probleme am Immobilienmarkt schlagen bei der Preisentwicklung durch. Prompt entschied das Politbüro unter der Führung von Xi Jinping gestern, die Geldpolitik angemessen moderat zu lockern. Diese Geldpolitik soll durch eine expansive Fiskalpolitik begleitet werden, um den Konsum "energisch" anzukurbeln und die Binnennachfrage "in alle Richtungen" auszuweiten. Diese Ankündigung wurden am Kupfermarkt positiv aufgenommen. Seit Monaten wird auf solche Maßnahmen seitens der Regierung gehofft. Nun wurde diese Hoffnung (teilweise) erfüllt. Kupfer sprang gestern Morgen über $9.200. Eine ganz ähnliche Bewegung haben wir im September gesehen, als auch China Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft angekündigt hatte. Im Nachgang guckte der Markt kritischer darauf und Kupfer gab wieder nach.


Heute Morgen standen Handelsdaten aus China auf der Agenda. Die Importe von unbehandelten Kupferprodukten wie Kathoden nahmen im November um +4,3% zu. Für die Monate Januar bis November konnte damit ein Plus von +1,7% verzeichnet werden. Einfuhren von Kupferkonzentraten sanken im November um -7,8%, legten in den ersten elf Monaten allerdings um +2,2% zu. Ein Großteil dieser Handelsströme wird mittlerweile über die Schiene Afrika-China abgebildet. China hat in den letzten Jahren die Schmelzkapazitäten massiv ausgebaut. Es wird erwartet, dass die Minenproduktion damit nicht wird Schritt halten können und es so zu einer Verknappung kommen könnte, die die Kupferkurse unterstützt. Es gibt aber auch Stimmen, die an einem konjunkturell bedingten Nachfrageeinbruch festhalten und Kupfer wieder niedriger sehen. Hier wird auf die Tarifpolitik von Donald Trump abgestellt.

Kupfer (in US Dollar/Tonne)

EURO/DOLLAR

Kurse vom 09.12.24:

High 1,0594 Low 1,0531

Resistance 1,1100 Support 1,0400


Kurz vor Weihnachten werden die großen Zentralbanken noch einmal tagen. Am Donnerstag startet, für uns von Interesse, die EZB. Eine Zinssenkung um -25 Basispunkte scheint ausgemachte Sache zu sein. Die letzten Inflations- und auch Konjunkturdaten rechtfertigen einen solchen Schritt. Bis Mitte 2025 werden noch weitere Zinsschritte um -100 bis -150 Basispunkte erwartet.


In der kommenden Woche folgt dann die US-Notenbank. Mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90% erwartet der Markt auch bei der Fed eine Zinssenkung um -25 Basispunkte. Mit einem weiteren Zinsschritt im Januar wird nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 16% gerechnet. Bereits letzte Woche hatte Fed-Chef Powell darauf hingewiesen, dass die Fed einen langsameren Gang einlegen könnte. Dann bliebe die Geldpolitik in den USA vergleichsweise restriktiver als in der Eurozone und dürfte den Dollar von seiner aktuellen Position nicht so schnell vertreiben können. Die US-Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht worden sind, haben dennoch den Dollar vorübergehend belastet; der Euro handelte kurzzeitig bei $1,0622. Im November wurden außerhalb der Landwirtschaft 227.000 neue Stellen geschaffen. Im Vergleich zum Vormonat (12.000) ein erhebliches Plus, das aber auf die Hurrikansaison zurückzuführen ist. Die Arbeitslosenquote stieg von 4,1% auf 4,2% und die Stundenlöhne legten leicht um +0,4% zu. Ein insgesamt gemischtes Bild, das am Devisenmarkt nicht so positiv aufgenommen wurde. Der Dollar ist aber mittlerweile wieder zurückgekommen. Morgen stehen die US-Inflationszahlen an. Große Überraschungen werden nicht erwartet. Der Euro dürfte dann vorerst seitwärts gerichtet sein.

EZB-Fixing (14:15 Uhr) (Dollar/Euro)