Marktberichte
KUPFER
Aktualisierung: 17.07.2025
Kurse
vom 16.07.25:
High $ 9.664,00 Low $ 9.588,00 Close $ 9.637,00
Resistance $ 9.800,00 Support $ 9.567,00
Die Anfang der Woche veröffentlichten Konjunkturdaten aus China
sind vom Markt weitestgehend verarbeitet worden. Zwar bleibt die
Immobilienbranche ein strukturelles Sorgenkind, doch insgesamt wird die
chinesische Wirtschaft vom Kupfermarkt derzeit nicht als unmittelbares Risiko
bewertet.
In den USA sorgt hingegen politische Unsicherheit für neue Impulse: Die
gestrige Meldung, dass Fed-Chef Powell seinen Posten möglicherweise vorzeitig
verliert, hat überrascht. Hintergrund sind Inflationsdaten, die der Notenbank
kaum Spielraum für weitere Zinsschritte lassen. Der US-Dollar zeigte sich
daraufhin schwächer, wovon Kupfer am gestrigen Handelstag vorübergehend
profitieren konnte.
Insgesamt notieren an der LME die Kupferpreise leicht rückläufig, was unter
anderem mit dem weiter zunehmenden Lageraufbau zusammenhängt: Gestern wurde
ein Zugang von 10.525 Tonnen gemeldet. Damit setzt sich der Lageraufbau in
den LME-Warehouses fort. Auch das Contango bleibt bestehen und signalisiert ausreichend
kurzfristige Versorgung.
Auf der Angebotsseite sind die Sorgen vorerst zurückgedrängt. Die Blockade
einer wichtigen Transitstrecke für Kupferkonzentrat in Peru wurde aufgehoben,
und Bergbaukonzerne wie Rio Tinto und Antofagasta berichteten über solide
Produktionszahlen für das erste Halbjahr.
Trotz dieser stabilisierenden Faktoren bleibt der Markt angespannt –
insbesondere mit Blick auf die am 1. August in Kraft tretenden US-Zölle auf
Kupferimporte in Höhe von 50 %. Bereits jetzt zeigen sich deutliche
Auswirkungen auf die Nachfrage: Laut einem Bloomberg-Bericht brechen die
Bestellungen bei US-Kupferhändlern ein, da Abnehmer aufgrund der hohen
Importzölle zurückhaltend agieren. Statt neuer Käufe wird auf bestehende
Lagerbestände zurückgegriffen. Die erhöhte Unsicherheit über Umfang und
Ausgestaltung der Zölle – insbesondere hinsichtlich betroffener Produkte –
verstärkt die Vorsicht in der gesamten Lieferkette.
Kupfer (in US Dollar/Tonne)
EURO/DOLLAR
Kurse
vom 16.07.25:
High 1,1721 Low 1,1561
Resistance 1,2000 Support 1,0176
Die gestrige Nachricht, Präsident Donald Trump könne Fed-Chef
Jerome Powell entlassen, sorgte zunächst für erhebliche Unruhe an den
Märkten. Der Euro sprang in der Folge rasch von 1,1561 auf 1,1721 US-Dollar,
bevor eine Relativierung durch das Weiße Haus die Bewegung umkehrte. Aktuell
notiert die Gemeinschaftswährung stabil knapp über der Marke von
1,1600 US-Dollar.
Die am Dienstag veröffentlichten US-Inflationszahlen zeigten erneut ein
robustes Preisumfeld. Im Juni stieg die Gesamtinflation auf Jahressicht um
2,7% – mehr als erwartet – während die Kerninflation mit 2,9% im Rahmen der
Prognosen lag. Die anhaltende Preisstabilität dämpft Erwartungen auf baldige
Zinssenkungen durch die Fed. Gleichzeitig machen sich erste Effekte der
Importzölle im US-Preisgefüge bemerkbar.
Auch das jüngste Beige Book der US-Notenbank signalisiert eine leichte
Verbesserung des Wirtschaftswachstums, bei gleichzeitig wachsender Sorge vor
einem beschleunigten Anstieg der Verbraucherpreise seitens der Unternehmen.
Die politische Unruhe in Washington bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Trotz
des Dementis zur Powell-Ablösung zeigen die Entwicklungen, dass Präsident
Trump bereit ist, institutionelle Hebel für seine Agenda zu nutzen – unter
anderem durch Kritik an der kostspieligen Renovierung von Fed-Gebäuden.
Gleichzeitig nimmt die Rhetorik im internationalen Handel wieder an Schärfe
zu. So kündigte Trump am Dienstag im Rahmen eines Abkommens mit Indonesien
neue Zölle in Höhe von 19 % an und stellte weitere Maßnahmen in Aussicht –
unter anderem im Pharmabereich. Die Europäische Union bereitet sich derweil
auf mögliche Gegenmaßnahmen vor, sollte es im Handelsdialog mit den USA zu
keinem Durchbruch kommen.