Marktberichte

KUPFER

Aktualisierung am 06.06.2023


Kurse vom 05.06.2023:

High  $     8.372,00 Low  $    8.169,00 Close  $     8.328,50

Resistance  $     8.378,00 Support  $    7.867,00


Aufgrund des stärkeren Dollars und anhaltender Sorgen über die Nachfrageentwicklung in China gab Kupfer gestern Morgen zunächst nach und fiel bis auf $8.169. Bis zum Handelsschluss konnte sich das rote Metall  wiederum erholen und schloß den Handelstag über $8.300. Nach schwachen Zahlen aus den USA musste der Dollar Gewinne erneut abgeben. Davon konnte Kupfer unter anderem profitieren.


Bestandszahlen der LME haben gestern die Kurse ebenso unterstützen können. In den letzten Tagen kam es zwar immer wieder zu Lagerhauszugängen. Gestern lagen die Gesamtbestände in den Lagerhäusern der LME bei 98.950t. Doch im koreanischen Busan wurden 23.400t, fast ein Viertel der Gesamtbestände,  zur Auslagerung vorbereitet. Abschläge für prompte Lieferungen (Contango) verflüchtigten sich daraufhin nahezu. Und Sorgen über mögliche Lieferengpässe nahmen zu.

Die Meldung, dass in Peru die Minenproduktion im April um +30,0% gegenüber dem Vorjahr zulegen konnte, ging nach dieser Meldung unter.


Im weiteren Verlauf der Woche werden aktuelle Daten aus China veröffentlicht. Ein Aufwärtsrisiko sieht man derzeit in diesen Zahlen nicht. Insbesondere der Immobilienmarkt präsentiert sich zu schwach, als dass daraus eine Nachfrageanstieg abzulesen wäre. Seitens der Regierung wird zwar an weiteren Unterstützungsmaßnahmen gearbeitet. So soll der Mindestreservesatz und die Zinssätze der Banken in der zweiten Jahreshälfte zur Stützung der Wirtschaft weiter gesenkt werden. Anleger hoffen auch auf zusätzliche Maßnahmen für den Immobilienmarkt. Doch Sorgen um Einkommen und Arbeitsplätze drängen große Anschaffungen der chinesischen Bevölkerung aktuell zurück.


Marktbeobachter rücken aber nicht von der Erwartung ab, langfristig einen gut unterstützten Markt zu sehen. Darum wird die Marke bei $8.000 als gute Kaufgelegenheit angesehen.


Charttechnisch könnte ein Schluss über $8.336 weitere Kursanstige in den Bereich $8.498 bis $8.629 nach sich ziehen. Ein Bruch der Linie bei $8.075 könnte aber ebenso Kupfer erneut unter $8.000 bis in den Bereich zwischen $7.812 bis $7.651 befördern.

Kupfer (in US Dollar/Tonne)

EURO/DOLLAR

Kurse vom 05.06.2023:

High 1,0722 Low 1,0673

Resistance 1,1495 Support 0,9535


Der Euro hält sich um $1,0700, mit Ausschlägen nach unten oder oben, auf. Bis zu den Sitzungen der US-Notenbank und der EZB in der kommenden Woche dürften größere Aktivitäten ausbleiben. Und bis dahin können nur Datenveröffentlichungen mit Blick auf diese Sitzungen am Markt interpretiert werden.


So überraschte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, weil er so uneindeutig ausfiel. Während die neugeschaffenen Stellen mit 339.000 und einer Aufwärtsrevision der Vormonatsdaten um 93.000 Stellen besser aus erwartet waren, legte die Arbeitslosenquote von 3,4% auf 3,7% zu. Theoretisch gleichen sich beide Daten in ihrer Gesamtwirkung auf die Märkte aus. Doch die Frage, wie die Fed damit umgehen wird, bleibt noch unbeantwortet. Laut Markterwartung wird auf der Sitzung nächste Woche mit einer 70%-igen Wahrscheinlichkeit keine Veränderung der Zinspolitik erfolgen, also eine Pause im Zinserhöhungszyklus beschlossen werden. Für die dann folgende Sitzung im Juli steht es hingegen mit einer Fifty-Fifty-Wahrscheinlichkeit für oder gegen eine erneute Zinserhöhung. Allein die Erwartung, dass es zu einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr noch kommen könnte, hat zuletzt den Dollar unterstützen können.


Auf Seiten der EZB nahmen die Erwartungen weiterer Zinserhöhungen ab, nachdem die europäischen Inflationszahlen in der letzten Woche einen Rückgang zeigten. Sowohl die Gesamtinflation (6,1%) als auch die Kerninflation (5,3%) gingen zurück. Damit wuchs die Zuversicht, dass der Inflationspeak überwunden worden war. Doch dieser Einsicht erteilte Christine Lagarde prompt eine Absage. Die EZB bleibt auf Kurs, solange die Inflation nicht mit Gewissheit zurückgedrängt worden ist. Trotz dieser Aussage trauen Beobachter diesen Wort nicht ganz. Denn die genannte Inflationsentwicklung und eine rückläufige Kreditnachfrage sprechen eine andere Sprache.

EZB-Fixing (14:15 Uhr) (Dollar/Euro)