Marktberichte

KUPFER

Aktualisierung am 10.09.2024


Kurse vom 09.09.24:

High  $     9.149,00 Low  $     8.941,00 Close  $     9.096,50

Resistance  $     9.270,00 Support  $     8.800,00

Auch am Kupfermarkt werden die anstehenden Entscheidungen der westlichen Notenbanken mit Spannung erwartet. In dieser Woche tagt die EZB, in der dann folgenden Woche die Fed. Spekulationen über die nächsten möglichen Zinsschritte haben die Märkte zuletzt in Atem gehalten. Gerade Zinssenkungen in den USA zahlen auf ein soft landing der dortigen Wirtschaft ein und schwächen den Dollar, was wiederum die Attraktivität der in Dollar notierten Rohstoffe außerhalb des US-Währungsraumes erhöht.


Vorab sind es aber die Entwicklungen in China, die den Kupfermarkt bewegen. Die letzten Datenveröffentlichungen deuten auf ein China, das nicht die gewünschte Stärke zeigt. China leidet unter einem Defaltionsdruck und ein vergleichsweise schwaches Wachstum. Auch die Importdaten bleiben zurück, so dass sich insgesamt der Druck auf die Kurse erhöhen könnte. Aber nicht nur das:

Die Bestände in den Lagerhäusern der Börse Shanghai sind abermals gefallen. Zugleich befinden sich die LME-Bestände auf einem 5-Jahreshoch. Dahinter sind Arbitrageopportunitäten zwischen den beiden Börsen zu vermuten. Doch zugleich nehmen die LME-Bestände, die zur Auslieferung bereit sind, zu und zwar in den LME-Lagerhäusern in Südkorea. Es wird vermutet, dass diese Mengen in den nächsten Tagen nach China wandern werden. Allerdings zeigen die heute Morgen veröffentlichten Handelsdaten aus China, dass die Importe an unwrought copper im August um -12,3% zu 2023 und um -5,3% zum Vormonat gefallen sind. Dahinter wird eine schwache Nachfrage und eine zugleich starke Hüttenproduktion vermutet. Im August soll die chinesische Raffinadeproduktion mit einem Ergebnis von über 1.000.000t einen neuen Rekord erreicht haben. Bei diesen Zahlen darf es nicht verwundern, dass im letzten Monat die Einfuhren an Konzentraten weiterhin stabil bei +3,2% Y/Y lagen. Übrigens, Chile hat im gleichen Berichtsmonat die Kupferausfuhren um +18,9% Y/Y steigern können.

Eine geschwächte chinesische Wirtschaft wurde an den chinesischen Preisdaten aus August ausgemacht. Die Konsumentenpreise legten im August nur um +0,6% Y/Y zu. Angesichts einer schwachen Binnenachfrage steht auch das Wachstum in China unter Druck. In diesem Umfeld fielen die Produzentenpreise um -1,8% Y/Y. Exporte aus China dürften an Attraktivität gewinnen. Gerade die Preisdaten lassen Forderungen nach staatlichen Maßnahmen laut werden und stützen die Kurse derzeit.

Kupfer (in US Dollar/Tonne)

EURO/DOLLAR

Kurse vom 09.09.24:

High 1,1091 Low 1,1033

Resistance 1,1200 Support 0,9535

Christopher Walker, Fed-Governor, äußerte nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten "the balance of risks has shifted toward the employment side of our dual mandate" und fügte hinzu "the current batch of data no longer requires patience, it requires action".

Die Inflationsdynamik hatte zuletzt merklich nachgegeben; die Fed sieht sich bei ihrem Mandat der Preisstabilität auf der Zielgeraden. Morgen stehen die US-Preisdaten für August auf der Agenda. Es wird erwartet, dass sich der zuletzt abgezeichnete Trend weiter fortsetzen wird. Das zweite Mandat Vollbeschäftigung stand am Freitag im Marktfokus. Im August wurden demnach 142.000 neue Stellen geschaffen. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt auf dem niedrigsten Niveau seit Mitte 2020. Da die Arbeitslosenquote hingegen von 4,3% auf 4,2% wieder sank, gibt insgesamt die Dynamik am US-Arbeitsmarkt nach, ist aber weiterhin robust. Der Markt hält an einem ersten US-Zinsschritt in der kommenden Woche fest. Ob der dann 25 oder sogar 50 Basispunkte ausmachen wird, ist noch nicht verhandelt.


Auch auf Seiten der EZB wird eine lockerere Geldpolitik erwartet. Ein Zinsschritt um -25 Basispunkte ist eingepreist. Und was folgt dann? Vielleicht lüftet Christine Lagarde das Geheimnis am Donnerstag. Vielelicht hält sich die EZB auch bedeckt. Wir werden es sehen.


Und es gibt noch ein Ereignis, das den Devisenmarkt interessieren dürfte, womöglich die Geldpolitik vorübergehend überdecken könnte. Der US-Wahlkampf nimmt an Fahrt auf; das erste Fernseh-Duell zwischen Trump und Harris steht heute Nacht an.


Der Marktkommentar macht eine kurze Pause. Der nächste Bericht wird am 19. September veröffentlicht. Bis dahin: stay tuned.

EZB-Fixing (14:15 Uhr) (Dollar/Euro)