Marktberichte

KUPFER

Aktualisierung: 29.04.2025


Kurse vom 28.04.25: 

High  $     9.415,00 Low  $     9.311,50 Close  $         9.405,50  

Resistance  $     9.500,00 Support  $     8.105,00  


Kupfermarkt zwischen Unsicherheit und Hoffnungsschimmern

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China bleibt das alles bestimmende Thema am Kupfermarkt. Während Washington zuletzt betonte, in Gesprächen mit Peking zu stehen, widersprach die chinesische Regierung prompt. Die Zeichen mehren sich, dass der US-Administration bewusst wird, wie empfindlich ein konsumgetriebenes Land wie die USA auf leere Regale oder fehlende strategische Rohstoffe reagieren könnte. Gleichzeitig drängt sich der Eindruck auf, dass Präsident Trump einen Sündenbock für die negativen Folgen der eigenen Zollpolitik sucht – ein nicht gesprächsbereiter Xi Jinping käme dafür wie gerufen.


Gleichzeitig zeigt China erste Anzeichen von Entgegenkommen: Am Freitag wurde bekannt, dass Peking Ausnahmen von seinen bis zu 125-prozentigen Strafzöllen auf US-Importe gewähren will. Unternehmen wurden aufgefordert, entsprechende Waren zu identifizieren. Offenkundig will China pragmatisch agieren, sich jedoch nicht öffentlich vor den Karren der US-Politik spannen lassen. Die grundsätzliche Unsicherheit bleibt und belastet die Märkte weiterhin. Besonders die Furcht, dass das Zollkarussell das globale Wachstum bremst und damit die Nachfrage nach Industriemetallen wie Kupfer beeinträchtigt, dämpft die Stimmung.


Fundamentale Faktoren bieten dagegen leichte Unterstützung: Die Kupferbestände an der Börse Shanghai sind in der vergangenen Berichtswoche erneut gefallen. Die Lagerbestände, die im Zuge des Kursrückgangs Anfang April aufgebaut worden waren, werden nun zügig ausgelagert. Allein im April sind die Bestände um rund ein Drittel auf aktuell 171.611 Tonnen gesunken. Marktbeobachter warnen bereits vor einem möglichen Short Squeeze.


Positiv stimmen zudem die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China: Nach Angaben des National Bureau of Statistics (NBS) stiegen die Gewinne chinesischer Industrieunternehmen im ersten Quartal um +0,8 % im Vergleich zum Vorjahr – eine spürbare Verbesserung gegenüber dem Rückgang von -0,3 % in den ersten beiden Monaten. Besonders Unternehmen aus dem Hochtechnologiesektor konnten die Erwartungen übertreffen. Allerdings dürfte sich der Zollstreit in diesen Zahlen noch nicht vollständig niedergeschlagen haben.


Am Kupfermarkt stabilisiert sich der Preis aktuell um die Marke von 9.400 US-Dollar. Wichtige Unterstützungen finden sich bei 9.320 US-Dollar (200-Tage-Durchschnitt) sowie bei 9.305 US-Dollar (100-Tage-Durchschnitt). Beide Niveaus haben bislang gehalten, während auf der Oberseite der Widerstand bei 9.500 US-Dollar eine deutliche Barriere bildet.

Kupfer (in US Dollar/Tonne)

EURO/DOLLAR

Kurse vom 28.04.25: 

High 1,1422 Low 1,1327  

Resistance 1,1500 Support 1,0176  


US-Dollar im Sinkflug – Wichtige Weichenstellung durch Arbeitsmarktdaten erwartet

Seit Jahresbeginn steht der US-Dollar erheblich unter Druck. Gegenüber dem Durchschnitt der G10-Währungen hat er rund 7,5 % an Wert verloren. Eine Vielzahl von Faktoren belastet die einst unangefochtene Leitwährung: Der Status von US-Staatsanleihen als sicherer Hafen ist angekratzt, der Wachstumsvorsprung der amerikanischen Wirtschaft droht durch die protektionistische Handelspolitik zu schwinden, und selbst die Vormachtstellung des Dollars im internationalen Zahlungsverkehr wird zunehmend in Frage gestellt. Hinzu kommen Sorgen über die Unabhängigkeit der US-Notenbank. Das Risiko einer weiteren Dollar-Schwäche ist spürbar gestiegen.


In dieser Woche richtet sich der Blick der Märkte auf neue Impulse aus den USA. Im Fokus stehen dabei vor allem die Arbeitsmarktdaten. Neben der Preisstabilität zählt die Vollbeschäftigung zu den Kernzielen der Federal Reserve. Bereits am vergangenen Freitag hatte das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen für Aufsehen gesorgt: Die Inflationserwartungen der Verbraucher waren erneut deutlich gestiegen – ein Alarmsignal für die Geldpolitik. Auch der gestern veröffentlichte Stimmungsindikator der Fed Dallas belegte einbrechende Aufträge bei gleichzeitig anziehenden Preisen. Steigende Inflation würde normalerweise eine restriktivere Haltung der Fed erforderlich machen. Gleichzeitig mehren sich jedoch die Anzeichen für Schwächen am US-Arbeitsmarkt.


Dieses Spannungsfeld bringt die Notenbank in eine schwierige Lage: Einerseits spricht die Inflationsdynamik für Zinserhöhungen, andererseits würde ein angeschlagener Arbeitsmarkt eine solche Straffung erschweren. Entsprechend hoch ist die Bedeutung der anstehenden Arbeitsmarktdaten – sie könnten die weitere Richtung für den Dollar und die US-Geldpolitik entscheidend beeinflussen.

EZB-Fixing (14:15 Uhr) (Dollar/Euro)